Pow-Pow-Powdium

Den Auftakt in die Offroad-Saison startete ich, wie im letzten Jahr beim Bad Harzburger MTB Marathon. Ein anspruchsvolles, stark besetztes Rennen, angefangen mit den Jungs vom veranstaltenden Verein, dem NRT, mit Danny Götze, Norman Carl, Arne Vettermann und Johannes Nipperdey, aber auch Matej Meyer, Lars Strehle und natürlich der spätere Sieger Felix Fritsch.
Das mit 22 Bikern sehr übersichtlich besetzte Feld auf der Langdistanz (95km/ 3400Hm), sortierte sich nach dem Start ziemlich schnell. Felix, der sich beim Sprintrennen am Vortag 2min Vorsprung erkämpft hatte zog vorn einsam seine Kreise.
Danny (2,5min Vorsprung) konnten wir nach dem ersten Anstieg einholen und auch alle anderen Attacken, in der ersten Runde, wurden auf dem flachen, mittleren Streckenteil neutralisiert. Eingeklinkt in den NRT-Express ging's halt flott dahin.
Da mir meine Beine eine gute Leistungsbereitschaft signalisierten, entschloss ich mich gleich am Anfang der zweiten Runde am langen Uphill-Singletrail mal ein bisschen am Gas zu drehen.
In kurzer Zeit hatte ich so einige Meter zwischen mich und meine Konkurrenten gelegt.
Also entschloss ich mich das Ding allein durch zu ziehen. Bis zum Beginn der vierten Runde lief das auch ziemlich gut, dort zeigte sich allerdings, dass ich a) in der dritten Runde etwas überzeugen hatte und b) bei mir noch nicht die nötige Rennhärte vorhanden war und so hatte ich einen kleinen Einbruch. Diesen nutzten Danny und Matej um an mir vorbei zu gehen. Auch Lars kam kurz vor dem langen Singletrail, der vom höchsten Punkt- ziemlich rasant runter geht, von hinten heran. Allerdings hatte sich schon in der ersten Runde gezeigt, dass er fahrtechnisch einige Defizite hat und so konnte ich mir dort ein kleines Polster schaffen, welches bis zum Ende des Singletrail-Anstieges am Rundenanfang reichte.
Auf der anschließenden Schotterstraße konnte er dann einige Meter Vorsprung gewinnen, aber ich versuchte mit aller Kraft wieder heran zu fahren und konnte so die Lücke wieder etwas verkleinern. Auf der Kuppe des Anstieges ging es über einen flachen Singeltrail, der nun allerdings durch den Regen, der in der dritten Runde eingesetzt hatte, ziemlich aufgeweicht war. Dort überhole ich Lars und konnte wiederum etwas Vorsprung erringen. Frisch motiviert bekam ich nun die "zweite Luft", konnte wieder konstant ein höheres Tempo fahren und so meinen 3. Platz (AK), 4. Gesamt sicher ins Ziel retten.
Arne und Johannes - beide hätten mir richtig gefährlich werden können - hatten in der 2. Runde beide einen Platten und waren damit aus dem Rennen. Lars, der wie er mir nach dem Rennen sagte eher von der Straße kommt, hätte von seinem physischen Leistungsvermögen her locker 2.er werden können. War schade für ihn, aber es zeigt, wie wichtig eine gute Fahrtechnik beim Mountainbiken ist, vor allem bei einem so anspruchsvollen Rennen.


Ach ja, natürlich machte auch mein neues Rad einen super Job. Das Trek Superfly ist n echtes Geschoss und fährt sich grandios!!!

Fazit: Wettermässig war alles dabei, Sonne, Wolken, Regen und Hagel - Form und Material stimmen - Super Einstand in die Saison - ich freu mich auf die nächsten Rennen!

Saisonauftakt auf dem Sachsenring

Anders als die letzten Jahre, beginnt diese Saison mal ohne Dreck und Schlamm - sondern sauber auf der Straße - oder besser gesagt auf der Rennstrecke.
Mit 3,3km ist der Sachsenring in Hohenstein-Ernsttahl zwar nicht besonders lang, aber mit den drei Anstiegen auf jeden Fall sehr anspruchsvoll, nicht zuletzt weil 15 Runden zu fahren waren.


Bei eisigen 0°C fuhr ich dann, mit Christian, Roman und Hendrick, in die "Aufwärmrunde", wobei da schon der wolkenlose Himmel andeutete, dass es bald wärmer werden würde - zum Glück.
Nachdem 09.00 Uhr der Startschuss gefallen war, wusste mein Körper anscheinend die ersten 3 Runden nicht so richtig was da gerade mit ihm passiert. Aber man quält sich halt durch und hofft/weiß das es irgendwann besser wird. So ab Runde 4 ging es dann auch schon mit den ersten Attacken los.
Da sich die Anderen nur anschauten, ich jedoch keinen Bock hatte, dass die Sache da schon gelaufen ist, entschloss mich dazu die Lücke wieder zu zu fahren, was dann auch 2 Runden später gelang. Beim nächsten Ausreißversuch wollte ich mitgehen, allerdings wurde dieser nur sehr halbherzig gefahren und somit vergeudete ich so nur sinnlos Energie. Dumm gelaufen, denn danach fuhren zwei 2er-Gruppen weg, die dann zusammenspannten und das Rennen unter sich ausmachten. Mir war in der Zwischenzeit total übel, nich zuletzt aufgrund der Laktatduschen, die ich meinem Körper vorher zugemutet hatte. Dadurch konnte ich mich in der Verfolgergruppe nicht mehr vorn halten und flog mit hinten raus als einige Fahrer reißen ließen. Die nächste Runde versuchte ich dann erstmal durchzuschnaufen um dann nochmal den Sprung nach in die erste Verfolgergruppe zu wagen. Ich mobilisierte nochmal alles und es gelang mir tatsächlich über einige kleinere Grüppchen wieder nach vorn zu kommen. Da sich mein Magen noch nicht richtig erholt hatte versuchte ich jetzt in den Abfahrten immer nach vorn zu rollen und mich am Anstieg nach hinten durchsacken zu lassen, um nicht immer voll mit hochknallen zu müssen.
In der vorletzten Runde ging es dann glücklicher Weise wieder und daher wollte ich natürlich in der finalen Runde nochmal alles rausholen.
Christian fuhr mich super in den letzten Anstieg, aber ich hatte noch das große Kettenblatt aufgelegt und dadurch explodierten mir nach der Hälfe die Oberschenkel und die Gruppe rauschte gnadenlos vorbei.
Roman erwischte das beste Finisch und wurde 4.er aus der Verfolgergruppe und gesamt 7.er.
Ich belegte Rang 17, Christian wurde 18.er.
Die Form stimmt bei mir soweit und daher freue ich mich schon auf den ersten für mich wichtigen Wettkampf in Bad Harzburg.
Überraschungsbesuch auf der Insel

Eigentlich sah es den Winter über so aus, als ob es auch in diesem Jahr wieder nix mit einem Trainingslager auf dem wunderschönen Mallorca werden würde. Das änderte sich allerdings, als mein Teamkollege Martin im Januar spontan meinte, dass er die zweite Märzwoche Urlaub hat. Als er mir sein vorhaben, Maxi und Nico einen kleinen Überaschungsbesuch abzustatten, unterbreitete, konnte ich natürlich nicht wiederstehen. Der Flug+Hotel war schnell gebucht und
auch ein passender Radverleih sogleich gefunden.
Jetzt mussten wir es nur noch schaffen die ganze Sache geheim zu halten - garnicht so einfach - zumal die Beiden zwei Wochen vorher noch zum biken in Dresden waren und daher n ziemlich großes Risiko bestand, dass sich einer verquatscht.
Der verdutzte Gesichtsausdruck der Beiden, als wir Freitag Abend plötzlich vor der Tür standen, war allerdings ein deutliches Zeichen das nix durchgesickert ist.



Gleich am ersten Tag wollte Martin unbedingt die neue Straße zum Kap Formentor testen. Mit den schicken neuen Trikot's, die noch rechtzeitig eingetroffen sind, kurbelten wir also, auf unseren Cannondale SuperSix EVO Rennmaschinen, los.
Alter Schwede, die Rahmen sind so steif, da wird wirklich jedes Watt an Kraft in Vortrieb verwandelt!
Dickes Lob an Xavi von bikesviva für die tadellosen Räder, die natürlich ein entscheidender Faktor für ein gutes Training sind.
Auch die vielen mittlerweile neu asphaltierten Straßen, neben der nach Formentor, machen Mallorca zu einem idealen Trainingsgebiet.


Auf dem Randa
Um den Randa, der ziemlich zentral im Inselinneren liegt, zu erklimmen verabredeten wir uns, am zweiten Tag, mit Martin Simon, Christian Dörfler, Maxi Maier und ihren Begleitern.
Da ich die Jungs knapp zwei Jahre nicht gesehen hatte, gab's natürlich ne Menge zu berichten und folglich flogen die Kilometer nur so dahin.
Am Anstieg konnte ich dann gemeinsam mit Martin Simon gleich mal meine Bergfahrfähigkeiten testen, mit dem Ergebnis, das es nichts schöneres gibt, als mit einigen Trainingsstunden in den Beinen, schnell Berge hinauf zu fahren. Oben angekommen konnten wir die tolle Aussicht über die ganze Insel genießen.


Im 2. Trainingsblock standen dann, an den ersten beiden Tagen, zwei längere Bergetappen an.

2. Trainingsblock




Bei der Ersten (grün), die uns über Valldemossa, Soller und Puig Major führte, hatte ich neben Maxi, die Jungs vom NRT aus dem Harz als Unterstützung dabei.
Martin und Nico verbrachten derweil nen entspannten Ruhetag.
Das Wetter, welches die ganze Woche über super war (Sonne, 13-22°C), erlaubte es uns sogar kurz-kurz über den Puig zu fahren, der mit 14km Anstieg am Stück, so in 50min zu erklimmen ist. Die folgenden Abfahrten, rasant zum Aquädukt und dann um die Serpentinen hinunter nach Caimari, gab's zur Belohnung obendrauf.



Die "Trans-Tramuntana" (cyan), die ich mit Martin abspulte, war mit 170km/3000Hm die Königsetappe. Dort sind wir alle Anstiege des Tramuntana Gebirges gefahren (Pollenca, Lluc, Puig, Col de Soller, Orient, Selva, Lluc, Pollenca).
Hier nutze ich, wie auch schon am Vortag, die Anstiege um einige Einheiten K3 zu trainieren. in Pollenca gab's am Fuße der längsten Treppe Mallorcas, die mit 365 Stufen, zum Kalvarienberg hinauf führt, einen leckeren Caffee con Leche als Belohnung für die Berge-Drücker.


Zum Abschluss war ich mir nicht sicher, ob ich mich auf das Unterfangen 200km (gelb)
einlassen sollte. Aber da wir eine relativ große Gruppe waren, entschloss ich mich dann doch mit zu fahren. Bis Palma hatten wir etwas Gegenwind und auch das Profil war etwas wellig, aber dann ging's mit ordentlich Rückenwind rasant vorwärts, obwohl die Gruppe nicht so harmonierte, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Verdiente "Cafe con Leche"- Pause
In Porto Cristo, ein in einer kleinen Bucht gelegener, idyllischer Hafen, musste noch n kleiner Stop mit Blick auf's Meer eingelegt werden, um danach gestärkt und motiviert die letzten 50km in angriff zu nehmen.
Mittlerweile nur noch zu viert, fuhren wir über Manacor zur Küstenstraße, wo dann schon langsam die Sonne begann unter zu gehen - ein genialer Anblick und schöner Ausklang der letzten Ausfahrt. Als wir am Hotel angekommen waren, hatten wir nach 7h/20min 222km zurücklegt.



Da sind nochmal, die Rabauken. 
Danke an alle Beteiligten, für die super Woche :-) :D


Die Kettenlinie verlagert sich langsam nach rechts ;-)

Euer Steffen