13.05. Clausthal Zellerfeld

"Trainingsausfahrt mit Danny und Norman"

So war der Plan beim rumgeigeln früh morgens in Clausthal Zellerfeld...und so entstand Titel für meinen Bericht.
...hat nur leider nich ganz geklappt...Rennen is halt Rennen!...aber lest selbst...

Am Start stand ich in der dritten Reihe, und auf dem frisch angelegten Rückeweg war ich dadurch gleich mal eingekeilt in ner langen Perlenkette und nach vorn ging nix.
Aus Erfahrung versuchte ich erst garnicht links oder rechts zu überholen, da es nur unnötig Kraft kostet ,der Antrieb zugematscht wird und man eh meist nur 1 - 2 Positionen gutmachen kann. Das dies die richtige Entscheidung war konnte ich kurz darauf noch im Augenwinkel sehen, als es plötzlich hinter mir knallte, weil sich zwei Fahrer gegenseitig abräumten.
Als wir nach der Holperpartie auf dem breiten Bahndamm gelangten, hatte ich schon geschätzte 200 m Abstand zur Spitzengruppe. Diesen musste ich natürlich wieder zufahren.
Ich latschte ordentlich in die Pedale und sammelte zwischendurch noch zwei- drei Grüppchen ein, die mir aber alle zu langsam waren. Daher nutzte ich jeweils die Gelegenheit um mich etwas im Windschatten zu erholen und dann wieder Gas zu geben, um die Lücke nach vorn kleiner werden zu lassen.
Am ersten Anstieg war die Spitzengruppe dann in Reichweite und ich versuchte noch vor der Kuppe den Anschluss her zu stellen, da eine Gruppe, wenn es flach ist, natürlich um einiges schneller fährt, als ein einzelner Fahrer.
Kurz bevor ich aufschließen konnte rumste es vor mir, weil sich bei Danny eine Speiche verabschiedete, nachdem er das Schaltwerk eines Konkurrenten tuschiert hatte.
...na super, erster Trainingspartner weg, gerade als ich wieder dran war.
Aber den Trainingsmodus hatte ich eh schon lange verlassen...gelb-roter Bereich, Rennen halt.

Es folgte der, wie sich später noch herausstellen sollte, entscheidende Streckenabschnitt, denn die drei nun, mit kurzen Unterbrechungen, aufeinander folgenden Wurzelpassagen hatten es ganzschön in sich.

Wieder mussten einige Fahrer reißen lassen und wieder musste ich eine Lücke zu den vorn verbliebenen 3 Fahrern, Norman Carl, Lennard Heidenreich und Hendrik Markworth (letztere beide Mitteldistanz), schließen. Als das geschafft war verschnaufte ich kurz um dann mit Norman, der sich die ganze Zeit über vorn aufgehalten hatte, "GA1+"-Tempo anzuschlagen.
Etwas später schloss dann noch Klaus Reinisch zu uns auf, nun waren wir schon zu fünft unterwegs. Doch auch diese Phase dauerte nicht lange an, denn am ersten längeren Anstieg zog Klaus mal ordentlich das Tempo an.
Ich war da gerade am Ende der Gruppe, und sah nicht gleich, dass Norman reißen lassen
musste und als ich es bemerkte hatten Klaus und Lennard, der mitgegangen war, schon einige Meter Abstand. Ich beschleunigte und schloss die Lücke. Ab da waren wir dann zu dritt unterwegs und auch mein zweiter Trainingspartner abgehängt.
Im Laufe der zweiten Runde musste Lennard immer wieder um den Anschluss kämpfen, aber er kam, nachdem er einige Male hatte reißen lassen, immer wieder heran - starke Leistung von ihm! Jedoch am langen Anstieg, etwa zur Hälfte der Runde fiel er dann entgültig zurück.
Schuld daran war wohl ich, da ich ziemlich zügig hochfuhr, weil ich Klaus mal testen wollte. Der allerdings klebte an meinem Hinterrad.
Schon im flachen merkte ich, dass er richtig Druck auf dem Pedal hat und bei den Drückeranstiegen, die er mit seiner dicken Mühle fahren konnte, hatte ich keine Chance ihn los zu werden.
Runde 3 - schon zu beginn ,auf dem Rückeweg, merkte ich, das meine Beine langsam müde werden und Klaus klebte mir am Hinterrad, bis er Bahndamm die Führung übernahm und ich mich etwas erholen konnte.
An den Anstiegen und in den Wurzelpassagen war ich quasi stehend ko.
Daher versuchte ich alles von vorn zu fahren, um Klaus so mein Tempo und meinen Rhythmus aufzuzwingen, statt hinter ihm zu hängen und knautschen zu müssen.
Zum Glück klappte das ganz gut, obwohl die Wurzelpassagen echt die Hölle waren und ich mit meinem Hardtail ziemliche Mühe hatte ein Tempo anzuschlagen, mit dem ich flüssig fahren konnte. Klaus hatte es da etwas angenehmer, nicht zuletzt, weil er mit seinem Fully natürlich schon die beiden Runden zuvor einige Körner sparen konnte.
Als es flacher wurde übernahm er dann wieder die Führung und ich versuchte mich etwas zu erholen. Mein Plan war irgendwie dran zu bleiben um dann am Ende des letzten Anstiegs nochmal richtig Gas zu geben und ne Lücke zu reißen...naja, irgendwie muss man sich die Situation halt manchmal schönreden, um sich weiter quälen zu können...
Es kam dann auch nicht dazu, denn schon an der nächsten Steigung legte mein Konkurrent nochmal ne Schippe drauf und weg war er.
Ich war total am Ende - aber Aufgeben ist nicht mein Ding, Leiden schon eher :)
Da wir bis dahin gut zusammen gefahren sind, war ich mir ziemlich sicher, dass ich noch einen guten Vorsprung habe.
Aus diesem Grund versuchte ich mir meine Kraft so gut wie möglich einzuteilen und weiter eine hohe Frequenz zu fahren, um das Ding irgendwie durch zu bringen.
Nach 105 km Drückerstrecke, mit übelsten Wurzeln, ohne Fully war ich dann total Platt, als ich ins Ziel kam. Klaus hat mir auf der letzten halben Runde mal eben noch 9 Minuten abgenommen - Krass...echt stark von ihm.

Da unser Sponsor Hornburg Bikes, in Bad Salzdetfurth, zusammen mit dem dort ansässigen Team Focus RAPIRO Racing, ein Biketest - Wochenende veranstaltete, nutzte ich am Sonntag die Gelegenheit, den dortigen Bikepark zu testen.
Schon Wahnsinn, was dort in Sachen Mountainbikesport auf die Beine gestellt wird!
Für mich war es ein ziemlich cooler Tag, denn es hat wieder richtig Spaß gemacht mit den
Leuten aus dem Team einige Stunden zu verbringen und unserem gemeinsamen Hobby nach zu gehen.

Dieses We ist Rennpause und dann steht in Klatovy, im tschechischen Böhmerwald auch schon das erste Rennen vom MME auf dem Programm.
Bin gespannt...

07.05. Kamenzer Bergradrennen


Der Auftakt zum Lausitzcup beginnt wie die letzten Jahre auch, mit einem der, wie ich finde, schönsten Rennen der Serie, dem Bergradrennen in Kamenz.
Der Start ist auf dem, mit großen Kopsteinflastersteinen belegten, Marktplatz
Nach zwei Linkskurven geht dieses allerdings in Asphalt über. Es folgt dann eine Abfahrt, gefolgt von zwei Wellen, die ziemlich eklig zu fahren sind. Nach einer scharfen Linkskurve beginnt dann ein kurzer Anstieg (ca. 500m), der oben zunächst etwas flacher wird, dann aber nochmals ansteigt. 
Nach einer weiteren Abfahrt, mit einer Kurvenkombination, führt dann die andere Hälfte der Runde, leicht profiliert, dem Zielanstieg entgegen, der wiederum mit kleinerem Kopfsteinpflaster belegt ist.

Mit mir am Start stehen Eric, Stev, Christian, Mirko und Gilbert.

Nach dem Start folgt eine verhaltene erste Runde, die eher zum einrollen dient.
Auch Runde zwei verläuft ähnlich, bis wir uns dem Zielanstieg nähern, wo gleich die erste, von vier Sprintwertungen bevorsteht, die in jeder der folgenden Runden abgenommen werden. Wir fahren in den Berg und Lukas vom Post SV fährt mit zügigem Tempo vorneweg, ich bin an seinem Hinterrad. Etwa in der hälfte des Zielanstiegs wird es etwas steiler. Dort schalte ich hoch, beschleunige nochmal und habe gleich eine Lücke von einigen Metern, die auch keiner mehr schließen kann. 5 Punkte für mich. 

Runde 3:

Anschließend ziehe ich gleich weiter durch, da wir vor dem Rennen ausgemacht hatten, dass wir versuchen wollen mit einer Gruppe weg zu fahren. Allerdings rollt wieder alles zusammen. Bei der nächsten Sprintwertung ist Roman Kaden derjenige, der zuerst beschleunigt und hat auch gleich einige Meter Vorsprung. Ich setze nach, habe aber Pillo am Hinterrad. Als wir Roman einholen setzt er sich vor mich und fährt in der Rechtskurve den Bogen sehr weit, um mich zu hindern außen vorbei zu gehen und sichert sich damit vor mir und Roman die zweite Wertung. 

Runde 4:

Wieder ziehe ich durch und mit Sven Holstein, Matze Reinfried und Robert Hirsch habe ich gleich Mitstreiter, aber auch der Versuch klappt nicht.
Stev, der dieses Jahr ne gute Form hat, übernimmt die Führung im Hauptfeld auf dem welligen Abschnitt.
Am Fuß des Anstiegs übernimmt Mirko und fährt diesen mit ordentlich Druck hoch. Ich ziehe im oberen Abschnitt mit Sven Holstein und Robert Hirsch weiter durch und das Feld, welches uns auch diesmal einholt, ist jetzt ganzschön dezimiert. In dieser Runde hole ich mir wieder die volle Anzahl Sprintpunkte, nachdem diesmal ich von Pillos Hinterrad weg anziehe und vor ihm in die Zielkurve einbiege.

Runde 5:

Wieder ziehe ich durch und alles rollt zusammen. Doch nach dem 500 m Anstieg können wir, dank Gilbert, der die Lücke aufgehen lässt mit 7 Leuten wegfahren - auch Mirko ist dabei. Da ich schon etwas angeschlagen bin und einen Moment nicht aufpasse habe, passiert mir etwas später ein blödes Missgeschick. Als ich mich nach dem Führungswechsel in der Gruppe zurückfallen lasse, will Pillo nicht vorbeifahren, sondern sich hinter mir einordnen. Daher lasse ich Lücke um in in die Führung zu zwingen. Er und ein weiterer Fahrer fahren an mir vorbei, die zwei nach ihnen können aber nicht mehr folgen und lassen ne Lücke. Jetzt stehe ich plötzlich im Wind und es gelingt mir nicht, obwohl ich es eine halbe Runde lang versuche, wieder aufzuschließen. Unglücklich ist auch, das Mirko, der noch vorn ist, dies nicht bemerkt und weiter mit Tempo macht. Damit ist für mich der nächste Sprint und auch die Möglichkeit das Rennen zu gewinnen dahin. 

Runde 6:

Auf dem welligen Stück, nach der Zielpassage kommt wieder eine Gruppe von hinten und ich beschließe mich zurückfallen zu lassen. Neben Gilbert ist da auch Matze Reinfried, von dem ich dachte, dass er mit vorn ist. Das wiederum bedeutet, dass kein Ü40 Fahrer vorn ist und Gilbert noch die Chance hat in seiner Altersklasse zu gewinnen. Also erhole ich mich kurz und spanne mich dann für ihn ein. Ich fahre zügig in den langen Anstieg und mache mit Gilbert zusammen ordentlich Betrieb. Über die Kuppe ziehen wir voll durch und die Gruppe fliegt auseinander. Mit sechs Fahrern rasen wir dem Ziel entgegen.

Leider sehen wir etwas später Mirko vor uns. Bei ihm war leider am letzten Anstieg der Akku lehr und so musste auch er reißen lassen.
In den Zielanstieg fährt Gilbert als erster rein - ich bin so an dritter Position als mir die Beine explodieren. Zum Anfeuern habe ich noch Luft und daher rufe ich ihm noch motivierende Worte hinterher. Zum Glück hat er sich genug Reserven aufgespart, um souverän den Sprint der Gruppe und damit auch die Wertung in seiner Altersklasse zu gewinnen.

Es war ein ziemlich anspruchsvolles Rennen, aber genau so mag ich's am liebsten.
Gilbert gewinnt in seiner Altersklasse und hat damit auch die Führung dieser im Lausitzcup.

Zwei Sprints gewonnen und einmal zweiter ist meine Bilanz.
Unterm Strich haben wir uns alle super Geschlagen und mir macht es richtig Spaß mit unseren Jungs Rennen zu fahren!!!

"Kleine Tour" Leipzig - Warnemünde



Tag1 - 29.04.

Meine Reise beginnt in Nürnberg an der Haustüre geht‘s los zum Hauptbahnhof.
Von da aus bringt mich die Bahn nach Leipzig, von wo aus ich dann mit dem Rad weiterfahre - von Nürnberg aus wäre es viel zu lang geworden.
In Nürnberg war das Wetter, nach der kalten, verregneten Woche, ziemlich schön.
Daher war ich guten Mutes, da das mal die Grundvoraussetzung ist, dass die Aktion klappt.
Bereits in Jena waren die Straßen schon nass und kurz vor Leipzig begann es dann zu regnen.
Als ich aus dem Zug stieg dachte ich mir natürlich erstmal ‚so‘n scheiß‘ und war absolut nicht begeistert - aber was soll‘s - Regenklamotten an und ab auf‘s Rad, erstmal losfahren.
Nachdem ich mich durch den Stadtdschungel gekämpft hatte war auch der Regen vorbei und ich entledigte mich wieder meiner Regenkleidung.

Der Wind war ziemlich stark und wehte von der Seite - aber ich konnte trotzdem gut Meter machen.
Nach zwei Stunden hatte ich dann kalte Füße und auch der Wind blies mir schön ins Gesicht, da ich nicht den direkten Weg gewählt hatte, sondern die Route über die Lutherstadt Wittenberg gelegt hatte, was bedeutete das ich leicht Nord-Nordwestwärts fuhr.
Ich war ganzschön platt und machte an einem malerischen kleinen Kanal kurz Pause und zog mir Überschuhe und Regenjacke an, um beim Fahren die Wärme besser am Korper halten zu können.
Nachdem ich in Wittenberg angekommen war schwenkte ich wieder Richtung Nordosten und bekam nen ordentlichen Schub von hinten - schon krass was die paar Grad beim Wind ausmachen.

Mit 35 - 40 km/h und ordentlich Druck nach dem Gegenwindkaugummi pacete ich Potsdam entgegen.
Beim Wasser tanken gab‘s noch n Stück Kuchen und ne Cola für später und weiter ging‘s.

Bis zu meinem Tagesziel zog es sich dann aber noch ne ganze Weile und ich war froh als ich es endlich erreicht hatte.


Tag 2 - 30.04.

Sonntag, nach dem Frühstück geht‘s weiter bei strahlend blauem Himmel aber noch etwas kühlen 10 °C.
Erstmal muss ich raus aus der wirklich sehr schönen Stadt Potsdam um dann Richtung Norden auf vorwiegend schmalen Straßen meinem Ziel entgegen zu steuern.
Immer wieder fahre ich dabei durch malerische Orte, die mit ihren schönen Gebäuden zum verweilen einladen - doch dazu habe ich keine Zeit.

Irgendwann biege ich auf einen total idyllischen Radweg ab, der über einen alten Bahndamm gesäumt von Bäumen und Sträuchern Kilometerweit geradeaus führt.


Es folgen eher triste und zähe Kilometer mit eintöniger Landschaft.


Nach drei Stunden bin ich in einem kleinen Örtchen und weil ich auf nem Kopfsteinpflasterabschnitt nicht auf mein Garmin geschaut hatte, komme ich zufällig an einen kleinen See mit ner Bäckerei - kurzerhand nutze ich die Möglichkeit, mich in der Sonne mit Kaffee und Kuchen zu verpflegen und Energie und Moral zu tanken.

Danach geht‘s gleich nen kurzen Anstieg hoch - Kopfsteinpflaster - und das nich das letzte Mal heute.
Der Stopp hat mir neue Energie gegeben und so düse ich weiter.




Zur Müritz hin wird die Landschaft etwas hügeliger und die Straße schlängelt sich durch Wälder und an Seen entlang. Das ist eigentlich der schönste Abschnitt der ganzen Tour.
‚Hier könnte ich ne weile bleiben‘ denke ich mir – aber





In Mecklenburg ändert sich das Bild dann schlagartig. Endlose baumgesäumte Felder und kleine Örtchen, die zumeist aus Bauernhöfen bestehen, andere deren Bild von kleinen bunten Häuschen geprägt ist, folgen in regelmäßigen Abständen.
In den besagten Örtchen gibt es weder Läden, noch Tankstellen oder Gastronomie.
„Was muss das für ein tristes Leben sein, wenn man da wohnt?“ – diese Frage stellte ich mir einige Male und es betrübte mich auch ein wenig, denn wo ich sonst unterwegs bin findet man so etwas doch eher selten.


Nun warteten einige abenteurliche Abschnitte auf mich.

Der Erste in Form eines „Radwegs“ der Stückweise an Pavé-Abschnitte von Paris-Roubaix erinnert. Ich wurde ordentlich durchgeschüttelt, aber mit ordentlichen Reifen war das Ding und die eingebaute Rampe ganz gut zu bewältigen.

Etwas später hatten sich einige Kilometer auf einem Feldweg dazwischen geschmuggelt, da dieser, daheim beim Route Planen, als Straße dargestellt war.
Erst dachte ich, ich bin im falschen Film, aber ich wollte zu dem Zeitpunkt keinen Umweg in Kauf nehmen. 
Da der Weg trocken war und auch dank meiner guten Geländegängigkeit kam ich da ohne Probleme durch.
Fast vergessen… J Ne seltsam ulkige Begegnung mit nem Reiter hatte ich da auch noch. Dem gefiel es augenscheinlich nich so richtig, dass ich in seinen Nachmittagsausritt reinplatzte. Naja…zugegeben…so richtig passte ich da wirklich nich ins Bild und fuhr, nach nem netten Gruß, schmunzelnd weiter.



Die Tour führte mich weiter entlang der endlosen Felder, doch da ich mal dringen etwas anderes als Riegel zum Essen brauche, weich ich etwas von meiner Route, die große Straßen meidet, ab und fahre, als ich eine Bundesstraße kreuze, auf dieser weiter und gelange nach Güstrow, wo ich mich mit Getränken und etwas Süßem versorge um meinen lehren Motor wieder mit Treibstoff zu versorgen.

Mit kräftigem Rückenwind fliege ich dann mit 45 - 50 km/h Richtung Westen um in Schwaan, auf einen herrlichen kleinen Radweg abzubiegen, der wieder Richtung Norden führte und mich fast bis Rostock, über einige steile Rampen oder Hellingen führt.


Noch 26 km - ich lege einen Zahn zu um noch vor Sonnenuntergang in Warnemünde anzukommen und schaffe es gerade so.
Ich freue mich über den Anblick und er mischt sich mit dem schönes Gefühl es geschafft zu haben - genießen kann ich ihn aber nicht sehr lang, da es sehr windig ist und auch schnell eisekalt wird. Daher beschließe ich meine Unterkunft aufzusuchen, zu Duschen und was essen zu gehen.


Was für ein Tag?!

Was für ne Tour?!

Was für ein Erlebnis?!


Einfach der Hammer!!!

29.04. Bad Harzburg

Wenn am Sonntag Morgen der Wecker klingelt und just im gleichen Moment Regen auf die Scheibe zu prasseln beginnt, dann ist das normalerweise ein guter Grund den Wecker auszuschalten und sich nochmal rumzudrehen.
Wenn man allerdings geplant hat ein Radrennen zu fahren, denn da gilt schlechtes Wetter nicht als Ausrede.
Also stand ich 09:40 Uhr am Start, luftdicht verpackt in meinen Regenklamotten und umgeben von ner Menge anderer, die in Bezug auf schlechtes Wetter genauso denken. Alle warteten darauf das es endlich losgeht - Abneigung gegen Kälte ist halt auch ne gute Motivation um schnell Rad zu fahren.


Mit ziemlich verhaltenem Tempo gings dann los und zwei Fahrer preschten gleich nach vorn.
Als Peter Hermann dann am Feld vorbei fuhr hörte ich wie einer resignierend sagte "und tschüss - den sehen wir nich wieder" ...'Moment' dachte ich mir, 'so schnell werf ich die Flinte nich ins Korn - mal schaun ob ich da dranbleiben kann!'. Folglich erhöhte ich das Tempo und schloss zu der Gruppe auf, die sich mittlerweile vorn gebildet hatte.
Nach dem ersten Anstieg waren wir noch zu viert und hatten schon ne ziemlich große Lücke zu den nachfolgenden Fahrern. Die Gruppe lief recht gut und so konnten wir ohne viel Energie zu vergeuden einen guten Vorsprung halten. Auch gelang es mir vor den anderen in die Trailpassagen zu fahren, was mir ermöglichte stressfrei meine Linie wählen zu können und immer ne kleine Lücke zu reißen. Nach dem Downhill hinunter zur Zielpassage waren wir nur noch zu dritt. 

Als wir in die nächste 18 km lange Runde fuhren war auch mir das Tempo etwas zu schnell und ich musste Peter und den Holländer ziehen lassen.
Nach dieser zweiten Runde die ich nun allein abspulen musste, entledigte ich mich meiner Regenklamotten, die mich bis dahin eher sauber als trocken gehalten hatten.

Es folgte - klar - die dritte Runde und die war eigentlich die, die am besten lief. Ich hatte gut Druck auf dem Pedal und ich konnte konstant ein hohes Tempo fahren - zum Glück, denn wie die letzten Jahre auch, war in Runde vier dann Schluss mit lustig.
Erst sah es garnicht so aus - am Anstieg war der Holländer plötzlich wieder vor mir und somit die Chance zweiter zu werden wieder da. Allerdings hatte er nur nen Platten und stiefelte wieder auf und davon. Blöd war, dass sich mir - wahrscheinlich wegen der kalten Getränke - der Magen etwas umdrehte, und meine Beine zu meiner Intension das Tempo zu erhöhen spontan "nö" sagten. Ab da wurde es richtig Anstrengend, mit nem Laktat-Iso-Mix im Bauch und flimmern vor den Augen hatte ich Mühe
meinen Rhytmus zu halten.
Ich wusste, dass ich ruhig bleiben und einfach weiterfahren musste, ohne mich ständig umzudrehen - ganz unterdrücken konnte ich es aber nicht und war jedesmal froh, das hinter mir keiner zu sehen war, da ich im Falle einer Einholung nich mehr viel zuzusetzen gehabt hätte.
Zum Glück konnte ich im Flachen mittelteil der Runde noch ziemlich schnell fahren, sonst wäre mein Vorsprung noch schneller dahin geschmolzen.







Als ich in die letzte etwas längere Steigung hineinfuhr hatte ich noch 6 km/h auf dem Tacho stehen und dachte 'oh shit...das is ganzschön langsam' daher konzentrierte ich mich darauf die Kadenz hoch zu halten und als dann wieder 10 - 11 km/h zu lesen waren und hinter mir noch immer keiner auftauchte war ich mir ziemlich sicher, dass ich meinen 3. Platz ins Ziel bringen würde.


Oben konnte ich dann noch einen anderen Fahrer einholen und war froh, das ich seine Frage ob ich auch noch ne Runde fahren müsse verneinen konnte.


Fazit:

Hintenraus hat einfach die Tempohärte gefehlt - aber beim ersten langen Rennen ist das nich weiter dramatisch und wird sicher besser werden.

Die beiden vor mir fahren einfach in ner anderen Liga - da bleibt einem nix anderes übrig als den Hut zu ziehen.


Die Minute Abstand auf die Jungs hinter mir is zwar nich wirklich knapp, aber auch kein Vorsprung der zum ausruhen einlädt.


Jetzt weis ich jedenfalls woran ich noch arbeiten
muss und die nächsten Rennen werden zeigen wie gut mir das gelingt.

Als nächstes geht's am 07.05. in Kamenz wieder auf die Straße - auch n schönes Rennen, auf das ich mich schon freue.




15.04. Rund um den Sachsenring

Da ich über Ostern eh in der Heimat war, nutzte ich die Gelegenheit um einen kleinen Ausflug nach Hohenstein-Ernsttal zu machen, um dort, beim "64. Rund um den Sachsenring", unter Rennbelastung 15 Runden auf der frisch asphaltierten Rennstrecke abzuspulen.
Dieses Jahr gab's statt Regen oder Schnee mal ordentlich Wind. Nach einigen Ausreisversuchen, die aber alle wieder neutralisiert wurden, konnte sich dann in der sechsten Runde doch eine Gruppe lösen. Diese sollte es dann auch schaffen, ihren Vorsprung bis ins Ziel zu verteidigen.
Drei Runden vor Schluss war eigentlich klar, dass das Feld nicht nochmal ranfahren würde.
Trotzdem probierte ich es auf eigene Faust nach vorn zu gelangen, auch wenn die Lücke von 40 Sek. auf eine Siebenköpfige Gruppe schon nicht mehr wirklich zu schließen war. Egal...drei Runden am Anschlag fahren ist gutes Training für die Tempohärte - und davon kann man eh nie genug haben.
Zwischen Spitzengruppe und Hauptfeld kam ich dann als 8er ins Ziel.

Die Form schaut schon mal ganz gut aus und daher freue ich mich schon auf das nächste Rennen in Bad Harzburg am nächsten Wochenende.