29.04. Bad Harzburg

Wenn am Sonntag Morgen der Wecker klingelt und just im gleichen Moment Regen auf die Scheibe zu prasseln beginnt, dann ist das normalerweise ein guter Grund den Wecker auszuschalten und sich nochmal rumzudrehen.
Wenn man allerdings geplant hat ein Radrennen zu fahren, denn da gilt schlechtes Wetter nicht als Ausrede.
Also stand ich 09:40 Uhr am Start, luftdicht verpackt in meinen Regenklamotten und umgeben von ner Menge anderer, die in Bezug auf schlechtes Wetter genauso denken. Alle warteten darauf das es endlich losgeht - Abneigung gegen Kälte ist halt auch ne gute Motivation um schnell Rad zu fahren.


Mit ziemlich verhaltenem Tempo gings dann los und zwei Fahrer preschten gleich nach vorn.
Als Peter Hermann dann am Feld vorbei fuhr hörte ich wie einer resignierend sagte "und tschüss - den sehen wir nich wieder" ...'Moment' dachte ich mir, 'so schnell werf ich die Flinte nich ins Korn - mal schaun ob ich da dranbleiben kann!'. Folglich erhöhte ich das Tempo und schloss zu der Gruppe auf, die sich mittlerweile vorn gebildet hatte.
Nach dem ersten Anstieg waren wir noch zu viert und hatten schon ne ziemlich große Lücke zu den nachfolgenden Fahrern. Die Gruppe lief recht gut und so konnten wir ohne viel Energie zu vergeuden einen guten Vorsprung halten. Auch gelang es mir vor den anderen in die Trailpassagen zu fahren, was mir ermöglichte stressfrei meine Linie wählen zu können und immer ne kleine Lücke zu reißen. Nach dem Downhill hinunter zur Zielpassage waren wir nur noch zu dritt. 

Als wir in die nächste 18 km lange Runde fuhren war auch mir das Tempo etwas zu schnell und ich musste Peter und den Holländer ziehen lassen.
Nach dieser zweiten Runde die ich nun allein abspulen musste, entledigte ich mich meiner Regenklamotten, die mich bis dahin eher sauber als trocken gehalten hatten.

Es folgte - klar - die dritte Runde und die war eigentlich die, die am besten lief. Ich hatte gut Druck auf dem Pedal und ich konnte konstant ein hohes Tempo fahren - zum Glück, denn wie die letzten Jahre auch, war in Runde vier dann Schluss mit lustig.
Erst sah es garnicht so aus - am Anstieg war der Holländer plötzlich wieder vor mir und somit die Chance zweiter zu werden wieder da. Allerdings hatte er nur nen Platten und stiefelte wieder auf und davon. Blöd war, dass sich mir - wahrscheinlich wegen der kalten Getränke - der Magen etwas umdrehte, und meine Beine zu meiner Intension das Tempo zu erhöhen spontan "nö" sagten. Ab da wurde es richtig Anstrengend, mit nem Laktat-Iso-Mix im Bauch und flimmern vor den Augen hatte ich Mühe
meinen Rhytmus zu halten.
Ich wusste, dass ich ruhig bleiben und einfach weiterfahren musste, ohne mich ständig umzudrehen - ganz unterdrücken konnte ich es aber nicht und war jedesmal froh, das hinter mir keiner zu sehen war, da ich im Falle einer Einholung nich mehr viel zuzusetzen gehabt hätte.
Zum Glück konnte ich im Flachen mittelteil der Runde noch ziemlich schnell fahren, sonst wäre mein Vorsprung noch schneller dahin geschmolzen.







Als ich in die letzte etwas längere Steigung hineinfuhr hatte ich noch 6 km/h auf dem Tacho stehen und dachte 'oh shit...das is ganzschön langsam' daher konzentrierte ich mich darauf die Kadenz hoch zu halten und als dann wieder 10 - 11 km/h zu lesen waren und hinter mir noch immer keiner auftauchte war ich mir ziemlich sicher, dass ich meinen 3. Platz ins Ziel bringen würde.


Oben konnte ich dann noch einen anderen Fahrer einholen und war froh, das ich seine Frage ob ich auch noch ne Runde fahren müsse verneinen konnte.


Fazit:

Hintenraus hat einfach die Tempohärte gefehlt - aber beim ersten langen Rennen ist das nich weiter dramatisch und wird sicher besser werden.

Die beiden vor mir fahren einfach in ner anderen Liga - da bleibt einem nix anderes übrig als den Hut zu ziehen.


Die Minute Abstand auf die Jungs hinter mir is zwar nich wirklich knapp, aber auch kein Vorsprung der zum ausruhen einlädt.


Jetzt weis ich jedenfalls woran ich noch arbeiten
muss und die nächsten Rennen werden zeigen wie gut mir das gelingt.

Als nächstes geht's am 07.05. in Kamenz wieder auf die Straße - auch n schönes Rennen, auf das ich mich schon freue.




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