Tag1 - 29.04.
Meine Reise beginnt in Nürnberg an der Haustüre geht‘s los
zum Hauptbahnhof.
Von da aus bringt mich die Bahn nach Leipzig, von wo aus ich
dann mit dem Rad weiterfahre - von Nürnberg aus wäre es viel zu lang geworden.
In Nürnberg war das Wetter, nach der kalten, verregneten
Woche, ziemlich schön.
Daher war ich guten Mutes, da das mal die Grundvoraussetzung
ist, dass die Aktion klappt.
Als ich aus dem Zug stieg dachte ich mir natürlich erstmal
‚so‘n scheiß‘ und war absolut nicht begeistert - aber was soll‘s - Regenklamotten
an und ab auf‘s Rad, erstmal losfahren.
Nachdem ich mich durch den Stadtdschungel gekämpft hatte war
auch der Regen vorbei und ich entledigte mich wieder meiner Regenkleidung.
Der Wind war ziemlich stark und wehte von der Seite - aber
ich konnte trotzdem gut Meter machen.
Nach zwei Stunden hatte ich dann kalte Füße und auch der
Wind blies mir schön ins Gesicht, da ich nicht den direkten Weg gewählt hatte,
sondern die Route über die Lutherstadt Wittenberg gelegt hatte, was bedeutete
das ich leicht Nord-Nordwestwärts fuhr.Ich war ganzschön platt und machte an einem malerischen kleinen Kanal kurz Pause und zog mir Überschuhe und Regenjacke an, um beim Fahren die Wärme besser am Korper halten zu können.
Nachdem ich in Wittenberg angekommen war schwenkte ich wieder Richtung Nordosten und bekam nen ordentlichen Schub von hinten - schon krass was die paar Grad beim Wind ausmachen.
Beim Wasser tanken gab‘s noch n Stück Kuchen und ne Cola für später und weiter ging‘s.
Tag 2 - 30.04.
Sonntag, nach dem Frühstück geht‘s weiter bei strahlend blauem Himmel aber noch etwas kühlen 10 °C.
Erstmal muss ich raus aus der wirklich sehr schönen Stadt Potsdam um dann Richtung Norden auf vorwiegend schmalen Straßen meinem Ziel entgegen zu steuern.
Immer wieder fahre ich dabei durch malerische Orte, die mit ihren schönen Gebäuden zum verweilen einladen - doch dazu habe ich keine Zeit.
Irgendwann biege ich auf einen total idyllischen Radweg ab,
der über einen alten Bahndamm gesäumt von Bäumen und Sträuchern Kilometerweit
geradeaus führt.
Es folgen eher triste und zähe Kilometer mit eintöniger Landschaft.
Nach drei Stunden bin ich in einem kleinen Örtchen und weil
ich auf nem Kopfsteinpflasterabschnitt nicht auf mein Garmin geschaut hatte, komme ich zufällig an einen kleinen See mit ner Bäckerei - kurzerhand nutze ich
die Möglichkeit, mich in der Sonne mit Kaffee und Kuchen zu verpflegen und
Energie und Moral zu tanken.
Danach geht‘s gleich nen kurzen Anstieg hoch - Kopfsteinpflaster
- und das nich das letzte Mal heute.
Der Stopp hat mir neue Energie gegeben und
so düse ich weiter.
Zur Müritz hin wird die Landschaft etwas hügeliger und die Straße
schlängelt sich durch Wälder und an Seen entlang. Das ist eigentlich der schönste
Abschnitt der ganzen Tour.
‚Hier könnte ich ne weile bleiben‘ denke ich mir – aber
In Mecklenburg ändert sich das Bild dann schlagartig. Endlose baumgesäumte Felder und kleine Örtchen, die zumeist aus Bauernhöfen bestehen, andere deren Bild von kleinen bunten Häuschen geprägt ist, folgen in regelmäßigen Abständen.
In den besagten Örtchen gibt es weder Läden, noch
Tankstellen oder Gastronomie.
„Was muss das für ein tristes Leben sein, wenn man da wohnt?“
– diese Frage stellte ich mir einige Male und es betrübte mich auch ein wenig,
denn wo ich sonst unterwegs bin findet man so etwas doch eher selten.
Nun warteten einige abenteurliche Abschnitte auf mich.
Der Erste in Form eines „Radwegs“ der Stückweise an Pavé-Abschnitte
von Paris-Roubaix erinnert. Ich wurde ordentlich durchgeschüttelt, aber mit
ordentlichen Reifen war das Ding und die eingebaute Rampe ganz gut zu
bewältigen.
Etwas später hatten sich einige Kilometer auf einem Feldweg dazwischen geschmuggelt, da dieser, daheim beim Route Planen, als Straße dargestellt war.
Erst dachte ich, ich bin im falschen Film, aber ich wollte
zu dem Zeitpunkt keinen Umweg in Kauf nehmen.
Da der Weg trocken war und auch
dank meiner guten Geländegängigkeit kam ich da ohne Probleme durch.
Fast vergessen… J Ne seltsam ulkige Begegnung mit nem
Reiter hatte ich da auch noch. Dem gefiel es augenscheinlich nich so richtig,
dass ich in seinen Nachmittagsausritt reinplatzte. Naja…zugegeben…so richtig
passte ich da wirklich nich ins Bild und fuhr, nach nem netten Gruß,
schmunzelnd weiter.
Die Tour führte mich weiter entlang der endlosen Felder,
doch da ich mal dringen etwas anderes als Riegel zum Essen brauche, weich ich
etwas von meiner Route, die große Straßen meidet, ab und fahre, als ich eine
Bundesstraße kreuze, auf dieser weiter und gelange nach Güstrow, wo ich mich
mit Getränken und etwas Süßem versorge um meinen lehren Motor wieder mit
Treibstoff zu versorgen.
Mit kräftigem Rückenwind fliege ich dann mit 45 - 50 km/h
Richtung Westen um in Schwaan, auf einen herrlichen kleinen Radweg abzubiegen, der
wieder Richtung Norden führte und mich fast bis Rostock, über einige steile
Rampen oder Hellingen führt.
Noch 26 km - ich lege einen Zahn zu um noch vor
Sonnenuntergang in Warnemünde anzukommen und schaffe es gerade so.
Ich freue mich über den Anblick und er mischt sich mit dem
schönes Gefühl es geschafft zu haben - genießen kann ich ihn aber nicht sehr
lang, da es sehr windig ist und auch schnell eisekalt wird. Daher beschließe
ich meine Unterkunft aufzusuchen, zu Duschen und was essen zu gehen.
Was für ne Tour?!
Was für ein Erlebnis?!
Einfach
der Hammer!!!
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